Nachhaltigkeit

Auf dieser Seite erwartet Sie eine umfassende Einführung in die Nachhaltigkeit von Textilien.

Sie erfahren, wie die Mode- und Textilindustrie sich zunehmend auf umweltfreundliche und sozialverträgliche Produktionsmethoden fokussiert.

  • Nachhaltige Materialien: Verwendung von umweltfreundlichen Stoffen wie Bio-Baumwolle, recycelten Fasern oder innovativen, ressourcenschonenden Textilien.

  • Faire Arbeitsbedingungen: Wichtige Aspekte zur Herstellung von Textilien unter ethischen Arbeitsbedingungen, wie gerechte Löhne und sichere Arbeitsumgebungen.

  • Reduzierung von Abfall und Emissionen: Praktiken zur Minimierung von Abfall, Wasserverbrauch und CO2-Emissionen in der Textilproduktion.

  • Zertifizierungen und Labels: Informationen zu gängigen Nachhaltigkeitszertifikaten, die helfen, nachhaltige Marken und Produkte zu identifizieren.

Nachhaltigkeit, die wirkt Die Fruit of the Loom-Produktion in Marokko

Fruit of the Loom und Nachhaltigkeit – zwei Begriffe, die im Bereich der Promotion-Textilien nicht immer Hand in Hand gehen. Ist das gerechtfertigt? Wir haben uns genauer angeschaut, wie das Unternehmen mit diesem Thema umgeht, welche Strategien verfolgt werden und wie diese in die Praxis umgesetzt werden. Ein zentraler Bestandteil dabei ist die unternehmenseigene Fabrik im Norden Marokkos. Die dort gewonnenen Eindrücke verdeutlichen: Nachhaltigkeit umfasst weit mehr als nur Zertifikate und Siegel.

Umwelt und Ressourcen – Nachhaltigkeit im Einklang mit dem Ökosystem

Die Textilproduktion ist – nicht nur beim Baumwollanbau – wasser- und energieintensiv. Diese Faktoren stellen bereits eine erhebliche Umweltbelastung dar, doch kommt hinzu, dass der Einsatz von Chemikalien beim Färben und anderen Prozessen einen weiteren belastenden Aspekt mit sich bringt. Kurz gesagt: Die Textilproduktion ist oft ein umweltschädliches Geschäft.

Jedoch lässt sich dieses Problem durch moderne, ganzheitliche Produktionsmethoden angehen. Mit der 2008 nahe Rabat eröffneten Fabrik hat sich Fruit of the Loom nicht nur Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben, sondern setzt diese auch konsequent um. Am Standort, der 90 Prozent der Textilien für den europäischen Markt produziert, stammen drei Viertel der verbrauchten Energie aus erneuerbaren Quellen – vor allem aus Windkraft. Zudem werden fast zwei Drittel des verbrauchten Wassers aufbereitet und wiederverwertet. Diese Fortschritte sind beachtliche Meilensteine, doch sie markieren nicht das Ende des Weges.

Um den ökologischen Fußabdruck weiter zu verringern, hat Fruit of the Loom einen ehrgeizigen Nachhaltigkeitsplan entwickelt. Ziel ist es, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um weitere 50 % im Vergleich zu 2021 zu reduzieren.

Schadstoff- und chemikalienfrei – der Färbeprozess. Alles klar! Wasseraufbereitung bei Fruit of the Loom

Fazit:
Fruit of the Loom stellt Textilien für den europäischen Markt auf einem hohen umwelttechnischen Standard her, verfolgt ehrgeizige Ziele in den Bereichen Recycling und erneuerbare Energien und ist auf einem vielversprechenden Weg, diese erfolgreich umzusetzen.

Nachhaltige Fertigung: ★★★★☆

Und die Baumwolle? Nachhaltige Fasern bei Fruit of the Loom

Die Verarbeitung ist nur ein Teil der Gleichung, die Rohstoffgewinnung spielt eine ebenso wichtige Rolle. Wie sieht es hier bei Fruit of the Loom aus? Es ist deutlich zu erkennen, dass die Marke keine zertifizierte Bio-Baumwolle verwendet und dies, so zeigen unsere Recherchen, auch nicht anstrebt. Als Mitglied der Initiativen Better Cotton und Cotton Leads setzt sich Fruit jedoch für eine nachhaltigere Baumwollproduktion ein und verwendet fast ausschließlich US-Baumwolle. Dieser Ansatz trägt bereits in gewissem Maße zur Umweltschonung bei, denn:

  • 64 % der US-Baumwollanbauflächen werden ohne künstliche Bewässerung genutzt, 31 % sind zusätzlich bewässert und nur 5 % vollständig bewässert.
  • Der Wasserverbrauch beim Baumwollanbau pro Quadratmeter wurde in den USA seit 1980 um 50 % gesenkt.
  • Die Fläche, die für die Produktion von einem Kilogramm Baumwolle in den USA benötigt wird, ist seit 1980 um 30 % kleiner geworden.
  • Die Bodenerosion beim Baumwollanbau in den USA wurde seit 1980 um 50 % reduziert.
  • Der Einsatz von Insektiziden ist seit 1980 ebenfalls um 50 % gesenkt worden.

Fazit:
Fruit of the Loom geht im Bereich Baumwollanbau einen Mittelweg zwischen nachhaltigem und konventionellem Anbau. Auch wenn bereits Fortschritte erzielt wurden, gibt es in diesem Bereich noch Potenzial für weitere Verbesserungen.

Nachhaltige Rohstoffgewinnung: ★★★☆☆

Safety first – gute Bedingungen für faires Produzieren in Marokko

Die modernen Bedingungen am Standort Skhirat tragen nicht nur zur Verbesserung der Umweltbilanz von Fruit of the Loom bei, sondern auch zum Wohlergehen der Mitarbeitenden. Der "Faktor Mensch" – seine finanzielle, soziale, medizinische und allgemeine Sicherheit – spielt hier eine besonders wichtige Rolle.

Im Gegensatz zur allgemeinen Situation in Marokko, wo das Land wegen der Verletzung zentraler Gewerkschaftsrechte oft kritisiert wird, setzt Fruit of the Loom fortschrittliche Arbeitsrechte um. Neben dem Recht, Gewerkschaften zu gründen, garantiert das Unternehmen freien Zugang zu Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen. Besonders hervorzuheben sind die Arbeitsbedingungen und die Sicherheit am Arbeitsplatz: Kostenlose medizinische und zahnärztliche Versorgung, der kostenlose An- und Abtransport zum Arbeitsplatz, exzellente Beleuchtung, moderne Fusselabsaugsysteme sowie ein fortschrittliches Brandschutz- und Sprinklersystem gehören genauso zum Standard wie die maximale Entfernung zum nächsten Fluchtweg von nur 50 Metern.

Die Löhne für die Arbeiterinnen und Arbeiter bei Fruit of the Loom entsprechen – laut unseren Recherchen – lediglich dem Mindestlohn. Dennoch verpflichtet das Unternehmen alle Lieferanten entlang der Wertschöpfungskette, denselben Lohn zu zahlen. Der gesetzliche Mindestlohn in Marokko ist zwar vorgeschrieben, wird jedoch nicht überall konsequent durchgesetzt, sodass viele Menschen im Land deutlich weniger verdienen. Die zusätzlichen Leistungen wie der kostenlose Transport und die medizinische Versorgung helfen dabei, mit dem gezahlten Lohn die Lebenshaltungskosten zu decken.

Ein weiteres positives Beispiel ist die Repräsentanz von Frauen bei Fruit of the Loom, insbesondere in Führungspositionen. Im sonst eher von Männern dominierten Management ist ein Frauenanteil von 43 Prozent eine seltene und bemerkenswerte Ausnahme. Damit spielen weibliche Angestellte nicht nur in der Produktion eine bedeutende Rolle, sondern haben auch Einfluss auf die Unternehmensstrategie. Diese Tatsache unterstreicht die fortschrittliche Haltung von Fruit of the Loom in Bezug auf gesellschaftliche Themen.

Fazit:
In Bezug auf soziale Verantwortung und Sicherheitsaspekte ist Fruit of the Loom in Marokko ein Vorreiter. Bei der Lohnpolitik besteht jedoch noch Verbesserungspotential, auch wenn das Unternehmen seinen gesetzlichen Verpflichtungen nachkommt.

Nachhaltige Rohstoffgewinnung: ★★★☆☆